Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) – Unterrichtsmaterialien - page 12

haltlich um eines ihrer Kernthemen handelte und sie selbst die Aus-
einandersetzung damit vorangetrieben hatte,
wie zum Beispiel im Fall
der Atompolitik.
Organisation und Mitgliedschaft
Einmal im Jahr lud die IPA zur Vollversammlung ein. Die zentralen
inhaltlichen Abstimmungen und Debatten fanden ab 1958 in zu zen-
tralen Themen gegründeten Kommissionen und Arbeitsgruppen
statt, an deren Besprechungen auch externe Spezialisten teilnah-
men.
Alle Mitglieder der IPA waren aktive oder ehemalige Abgeordnete des
Bundestages, der deutschen Länderparlamente und seit 1979 auch
des EU-Parlaments. Bis zu einer Organisationsreform 1983 waren
Einzelmitgliedschaften die Regel, danach wechselte die IPA zu einem
Delegiertensystem. Mit der Reform änderte sich auch das Finanzie-
rungsmodell. Die IPA wurde zum eingetragenen Verein und nahm
Mitgliedsbeiträge ein. Vor 1983 finanzierte sie sich ausschließlich
durch öffentliche Mittel. In Anlehnung an den sogenannten König-
steiner Schlüssel übernahmen die Länder je nach ihrem Steuerauf-
kommen und ihrer Bevölkerungszahl gemeinsam die Hälfte der
Finanzierung, die andere Hälfte der Haushaltsmittel stellte der Bund
zur Verfügung.
Wissensvermittlung
Heute greifen wir über das Internet weltweit auf Zeitungsarchive,
Fachartikel und Bibliotheken zurück. Als die IPA ihre Arbeit aufnahm,
war es ungleich schwieriger, an Studien, Berichte, Gutachten und Stel-
lungnahmen zu gelangen. Das Zusammentragen von Informationen
nationaler und internationaler staatlicher Behörden,
wissenschaftli-
cher Einrichtungen, von Unternehmen und Nichtregierungsorga-
nisationen war daher eine große logistische Leistung der IPA.
Mit
einem umfassenden Dokumentations- und Auskunftssystem, Rund-
schreiben und Materialsammlungen für ihre Mitglieder fungierte sie
als (Selbst-)Hilfeeinrichtung und erbrachte gerade bei neuen politi-
schen Themen eine wichtige Dienstleistung.
Burhenne,
Wolfgang / Kehrhahn, Joachim: Neue For-
men parlamentarischer Zusammenarbeit. – In:
Vogel,
Hans-Jochen (Hg.): Die Freiheit des Anderen.
Festschrift für Martin Hirsch, Baden-Baden 1981, S.
311-329.
Engels, Jens Ivo: Naturpolitik in der Bundesrepublik.
Ideenwelt und politische Verhaltensstile in Natur-
schutz und Umweltbewegung 1950-1980, Paderborn
2006
Hünemörder, Kai F.: Die Frühgeschichte der globa-
len Umweltkrise und die Formierung der deutschen
Umweltpolitik (1950-1973), Stuttgart 2004
Rosebrock, Jürgen:
Wegbereiter der bundesdeut-
schen Umweltpolitik. Eine kleine Geschichte der In-
terparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft,
München 2014
Weiterführende Literatur
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