Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) – Unterrichtsmaterialien - page 6

W
olfgang Burhenne gehörte zu den Gründungs-
mitgliedern der IPA und blieb über ihre ge-
samte Wirkungszeit ihr Geschäftsführer. Er
war ein Meister der Vernetzung.
Burhenne wurde 1924 in Hannover geboren. Nach
dem Besuch des Gymnasiums wurde er 1941 zur
Wehrmacht eingezogen. In
Russland verwundet
wurde er 1942 im Standortlazarett Dachau verhaftet
und wegen Unterstützung von KZ-Häftlingen und Wi-
derstandskämpfern in das KZ Dachau gebracht. Im
April 1945 konnte er fliehen.
Nach dem Krieg studierte Burhenne Forstwissen-
schaft und Politikwissenschaften. Burhenne beteiligte
sich an der Gründung einer Vielzahl nationaler und in-
ternationaler Naturschutzorganisationen. 1949 war er
Mitbegründer der Schutzgemeinschaft Deutsches
Wild, 1952 der Internationalen Alpenschutzkommis-
sion CIPRA, 1961 der Umweltorganisation World Wild-
life Fund, später umbenannt in World Wide Fund For
Nature (WWF), und 1969 des International Council of
Environmental Law. Bereits 1950 war er als erster
deutscher Delegierter zur späteren Internationalen
Union für Naturschutz entsandt worden. Zudem arbei-
tete er am Washingtoner Artenschutzabkommen und
der Bonner Konvention mit. In vielen Organisationen
war er im Vorstand aktiv. Für sein Engagement erhielt
Burhenne unter anderem 1991 den Umweltpreis der
Vereinten Nationen.
V
on 1969 bis 1972 war Hans Dichgans stellver-
tretender Vorsitzender der IPA. Eines seiner
großen Anliegen war der Kampf gegen den
Fluglärm, von dem er persönlich betroffen war. Er
wohnte in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens und
war als Vorsitzender der CDU-Bezirksgruppe Lohhau-
sen-Stockum unmittelbar in die Diskussionen um den
Flughafenausbau eingebunden.
Hans Dichgans wurde 1907 in Wuppertal geboren. Er
studierte Rechtswissenschaften und promovierte
1929. In den 1930er-Jahren arbeitete Dichgans bei
der Osthilfe Stettin und der Reichsbahndirektion Wup-
pertal. Von 1938 bis 1945 leitete er das Eisenreferat
beim Reichskommissar für Preisbildung. Seit 1952
war er in unterschiedlichen führenden Posten bei der
Wirtschafts-Vereinigung Eisen- und Stahlindustrie
tätig. Dichgans war Mitglied des Europaparlaments
und von 1957 bis 1962 Mitglied des Beratenden Aus-
schusses bei der Europäischen Gemeinschaft für
Kohle und Stahl. Von 1961 bis 1972 gehörte Dichgans
der CDU-Bundestagsfraktion an.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag war er
zwei Jahre lang Mitglied des Beratenden Ausschusses
der Montanunion und übernahm 1974 vertretungs-
weise die Geschäftsführung beim Bundesverband der
Deutschen Industrie (BDI). Hans Dichgans starb 1980
in Düsseldorf.
4.1
Kurzbiographien zentraler Personen
Wolfgang Ewald Burhenne
Hans Dichgans
4
Materialien und Leitfragen
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...80
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