Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) – Unterrichtsmaterialien - page 3

D
ie Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft
(IPA) sprach mitten in den Wirtschaftswunder-
zeiten der 1950er-Jahre vom nachhaltigen Um-
gang
mit Ressourcen als politischer Aufgabe und
suchte nach tragfähigen politischen Lösungen.
Im öffentlichen Bewusstsein sind die IPA und ihre
Leistungen kaum verankert. Der geringe Bekannt-
heitsgrad war dabei von ihren Mitgliedern durchaus
gewollt. Sie wollten sach- und ergebnisorientiert ar-
beiten. Und das war nach ihrer Auffassung ohne eine
allzu große öffentliche und mediale Aufmerksamkeit
einfacher umzusetzen.
Doch auf ihre Initiative hin und dank ihrer Hartnäckig-
keit entstanden Gesetze zur Raumordnung, zum
Lärmschutz sowie auf anderen Feldern des Natur- und
Umweltschutzes, die bis heute nachwirken und unsere
unmittelbare Lebenswelt prägen.
Die IPA war ein Zusammenschluss von Abgeordneten
des Bundestages und der Länderparlamente, und
zwar aus allen Fraktionen. Sie nahm 1953 ihre Arbeit
auf. Bereits ein Jahr nach Gründung der IPA war die
Zahl ihrer Mitglieder von knapp über siebzig auf 184
gestiegen, in den 1960er-Jahren wuchs sie auf über
300 an. Auch als der Frauenanteil in den Parlamenten
anstieg, blieb die IPA ein weitgehend männlich ge-
prägter Zusammenschluss.
Nicht alle Mitglieder waren aktiv in der IPA tätig. Man-
che nutzten sie lediglich als Netzwerk und Informati-
onsdienstleister. Oft übernahmen sie jedoch die in-
haltlichen Diskussionen der IPA in ihren politischen
Alltag und wurden so zu wertvollen IPA-Botschaftern.
Hierzu zählen viele politische Größen,
wie z. B. Eugen
Gerstenmaier,
Willy Brandt,
Hans-Dietrich Genscher,
Helmut Kohl oder Hildegard Hamm-Brücher.
Die Stiftung Naturschutzgeschichte hat den Aktenbe-
stand der Interparlamentarischen Arbeitsgemein-
schaft in ihr Archiv übernommen. Viele der für diese
Materialsammlung ausgewählten Quellen entstam-
men diesem Fundus. Die angebotene Auswahl stellt
die umweltpolitischen Aktivitäten der IPA ins Zen-
trum. Darüber hinaus beschäftigte sich die Arbeitsge-
meinschaft mit einer Vielzahl weiterer Themen. Neben
Verwaltungsfragen waren dies vornehmlich Gebiete,
die relativ neu in den Fokus der Parlamentsarbeit
kamen,
wie z. B. Datenverarbeitung und Medien.
Als Lehrerinnen und Lehrer können sie im Rahmen
eines Unterrichtsprojektes oder von Facharbeiten mit
Ihren Schülerinnen und Schülern gerne die Quellen im
Archiv der Stiftung Naturschutzgeschichte als Origi-
nal einsehen.
Kontakt:
Stiftung Naturschutzgeschichte
Drachenfelsstraße 118
53639 Königswinter
Tel.: 02223-700570
Fax: 02223-700580
1 Vorbemerkung
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...80
Powered by FlippingBook