Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) – Unterrichtsmaterialien - page 8

O
tto Schmidt prägte als Vorsitzender von 1957
bis 1969 zwölf Jahre lang die Arbeit der Inter-
parlamentarischen Arbeitsgemeinschaft.
Otto Schmidt wurde 1902 in Köln geboren. Als stu-
dierter Volkswirt und Jurist arbeitete er sowohl als
Rechtsanwalt als auch bis 1945 im väterlichen Verlag.
Die letzten beiden Kriegsjahre war Schmidt Soldat.
Bereits 1934 hatte er sich der Bekennenden Kirche an-
geschlossen. Nach dem Krieg war er Gründungsmit-
glied der CDU und „geistiger Vater“ des Evangelischen
Arbeitskreises in der CDU. Schmidt wurde Landesvor-
sitzender der NRW CDU und nach einer kommunalpo-
litischen Karriere von 1950 bis 1954 Landesminister
zunächst für Wiederaufbau, dann für Arbeit, Soziales
und Wiederaufbau. 1957 zog Schmidt in den Bundes-
tag ein. Er blieb dort, bis er 1972 aus Altersgründen
ausschied. In seiner Zeit als Mitglied des Bundestags
saß er einer Vielzahl von Ausschüssen vor. Zudem war
er Mitglied im Deutschen Rat für Landespflege. Otto
Schmidt war nicht nur politisch interessiert. Er be-
reiste Europa, die USA, Afrika und Asien und veröf-
fentlichte Reiseberichte. Seine Begeisterung für Kunst
zeigte sich nicht zuletzt in der Wahl seines Alters-
wohnsitzes: Er zog in den Künstlerbahnhof Roland-
seck bei Bonn. Otto Schmidt starb 1984 in Wuppertal.
Otto Schmidt
F
ranz Josef Strauß war ein deutscher Politiker.
Für die IPA erlangte er als erster deutscher
Atomminister Bedeutung.
Franz-Josef Strauß wurde 1915 in München geboren.
Er studierte u. a. Geschichte,
Germanistik und Volks-
wirtschaft. Im Zweiten Weltkrieg war Strauß von 1939
bis 1942 Soldat. Aufgrund schwerer Erfrierungen
wurde er von der Front abberufen und war bis 1945
Lehroffizier. Als politisch unbelastet bestellte die
amerikanische Besatzungsmacht ihn nach 1945 zum
stellvertretenden Landrat. 1946 wurde er in diesem
Amt durch Wahl bestätigt. Strauß war Mitbegründer
des CSU-Kreisverbandes in Schongau und von 1946
bis 1948
Mitglied des CSU-Landesvorstandes, an-
schließend bis 1952 CSU-Generalsekretär. 1949 zog
Strauß in den Bundestag ein und wurde ein Jahr spä-
ter CSU-Fraktionsvorsitzender. Zunächst mit Themen
der Jugendfürsorge und der Europäischen Verteidi-
gungsgemeinschaft (EVG) betraut,
wurde er 1955 zum
Atomminister ernannt. 1956 löste er Bundesverteidi-
gungsminister Blank ab. 1962 stürzte er als Verteidi-
gungsminister über die sogenannte Spiegel-Affäre.
Strauß war durch sein polemisches Auftreten be-
kannt, das auch von persönlich gefärbten Auseinan-
dersetzungen
geprägt
war.
Während
er
auf
Bundesebene auch in der eigenen Fraktion nicht un-
umstritten war, blieben seine Erfolge in Bayern unge-
brochen. Strauß übte von 1978 bis 1988 das Amt des
bayerischen Ministerpräsidenten aus. Nachdem er
1980 in den Bundestagswahlen als Kanzlerkandidat
unterlegen war, verzichtete er auf sein Bundestags-
mandat und konzentrierte sich auf die bayerische Lan-
despolitik. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, sich
immer wieder in bundespolitische Diskussionen ein-
zubringen.
Franz Josef Strauß starb 1988 in Regensburg.
Franz Josef Strauß
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