Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) – Unterrichtsmaterialien - page 17

4.2.IV Auszug aus: Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Auf-
zeichnungen und Erinnerungen – Hans Dichgans (1981)
Quelle: Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Aufzeichnungen und Er-
innerungen, S. 202f.
„Eine politische Entscheidung wird umso tragfähiger, je breiter der Konsens
reicht, auf dem sie ruht. Nun faßt der Bundestag bis heute die meisten sei-
ner Beschlüsse mit großen Mehrheiten. Aber die Struktur Regierung/Op-
position ist auf Streit angelegt, insbesondere dann, wenn das Fernsehen
zuschaut.
Im parlamentarischen System der Bundesrepublik gibt es nun eine beson-
dere Einrichtung, deren Arbeit ausschließlich auf die Herstellung von poli-
tischem Konsens zieht, die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft
(IPA). Im Jahre 1952 schlossen sich in München Abgeordnete aus dem
Bundestag und aus allen Landtagen zusammen, mit dem Ziel, jenseits des
Streites der Parteien nach einverständlichen Lösungen zu suchen. Dabei
geht es insbesondere auch darum, Konsens zwischen dem Bundestag und
den Länderparlamenten zu erreichen, die ja sonst unabhängig voneinander
agieren.
Die größten Erfolge hatte die IPA im Bereich von Neuland, wo es zunächst
noch keine politisch fixierten Gegensätze gab. Sie war das erste Gremium,
das sich mit dem damals abseitigen Bereich des Umweltschutzes befaßte.“
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