Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) – Unterrichtsmaterialien - page 52

I
n ihren Grundsätzen setzte sich die IPA zum Ziel, den Um-
gang mit den „natürlichen Hilfsquellen“ nachhaltig zu ge-
stalten.
Das Themenspektrum der 1953 gegründeten
Arbeitsgemeinschaft war deutlich geprägt von den politischen
und ökologischen Konflikten ihrer Zeit.
Der rasante Wiederaufbau und das Wirtschaftswachstum der
1950er-Jahre gingen zu Lasten von Luft- und Wasserqualität
und erhöhten den Nutzungsdruck auf die Landschaft. Neue
technische Entwicklungen veränderten die Lärmbelastung im
öffentlichen Raum. Kernforschung war der Bundesrepublik bis
zu ihrer Souveränität 1955 weitgehend verboten und daher von
großer politischer Bedeutung, auch aus Sicht der IPA.
Bei ihren Lösungsansätzen suchte die IPA immer einen Aus-
gleich zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen In-
teressen.
Ziel
war
eine
strukturelle
Verankerung ihrer
Nachhaltigkeitsideen. Gesetze und Verordnungen waren ihr
Werkzeug.
Die friedliche Nutzung der Kernenergie war in den 1950er-Jah-
ren höchst umstritten: Die einen verbanden mit ihr eine schier
unerschöpfliche und günstige Energiequelle für Industrie, Ver-
kehr und Haushalte. Andere sahen vor allem die Risiken und
die Gefahr einer atomaren Aufrüstung. Pläne zur atomaren Be-
waffnung der Bundeswehr stießen auf breiten Widerstand, die
Suche nach Reaktorstandorten zur zivilen Nutzung riefen Pro-
teste hervor.
Bis zur Wiedererlangung der Souveränität 1955 war es der
Bundesrepublik weitgehend verboten, Forschungen auf dem
Gebiet der Kernenergie durchzuführen. Die politische Diskus-
4.6.1 Infotext "Kernenergie"
4.6
Arbeitsgruppe 4 – Fallbeispiel Kernenergie
4
Materialien und Leitfragen
1...,42,43,44,45,46,47,48,49,50,51 53,54,55,56,57,58,59,60,61,62,...80
Powered by FlippingBook