Publikationen

Jürgen Rosebrock: Umweltpolitik vor der Umweltpolitik. Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) 1952/53 bis 1970.

(Mensch – Natur – Kultur. Für die Stiftung Naturschutzgeschichte herausgegeben von Hans-Werner Frohn, Hansjörg Küster, Friedemann Schmoll und Hans-Peter Ziemek, Band 02).
München (oekom), 460 S., kartoniert, 44,00 €, ebook 34,99 €, ISBN 978-3-98726-040-7

Der Beginn der Umweltpolitik in der Bundesrepublik wird gemeinhin in die Zeit um 1970 herum datiert. Doch auch schon in den Jahrzehnten zuvor gab es in Westdeutschland Politikerinnen und Politiker, die sich dieser Thematik annahmen. Wohl eine der produktivsten und zugleich ungewöhnlichsten Akteurinnen war die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA). Der Zusammenschluss von Bundestags- und Landtagsabgeordneten trug in den 1950er- und 1960er-Jahren maßgeblich dazu bei, dass sich die Parlamente mit Fragen des Natur- und Umweltschutzes befassten. In der IPA suchten Abgeordnete über die Grenzen der Parlamente und Fraktionen hinweg nach einvernehmlichen Lösungen für die drängenden Probleme. Zumeist agierte man dabei hinter den Kulissen, die Öffentlichkeit erfuhr nur wenig über die IPA.

Die Studie analysiert die Funktions- und Vorgehensweise der Arbeitsgemeinschaft, und sie zeigt die umweltpolitischen Handlungsspielräume auf, die sich der IPA mit ihrem spezifischen Modell der Konsensfindung boten.

Lars Berger, Hans-Werner Frohn und Christiane Schell (Hrsg.): Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Covid-19-Pandemie. Zum Verhältnis bestehender Krisenlagen

BfN-Schriften 641, Bonn (Selbstverlag) 2022.

Am 27. Januar 2020 erreichte das Corona-Virus Deutschland. Seit März 2020 beanspruchte Covid 19 nahezu alle gesellschaftlichen und politischen Aufmerksamkeitsressourcen. Ein im Auftrag des BfN ausgerichteter Workshop zielte vor diesem Hintergrund darauf ab zu klären, ob und – wenn ja – wie es kommunikativ gelingen kann, den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust als „Risikopolitik im Dauermodus“ (Reckwitz) auf den politischen und gesellschaftlichen Agenden der Pandemiediskurse zu halten. Dies kann, so die Grundannahme, nur gelingen, wenn man Synergien aufzeigen kann, die es erlauben, alle drei Krisenlagen ein Stück weiter einer Lösung zuzuführen.

Im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussion standen Fragen der Kommunikation. So stand einleitend die Frage im Raum, ob die Historie der Naturschutz-Kommunikation, die maßgeblich durch Alarmismus geprägt gewesen ist, heute dazu geführt hat, dass seinen kommunikativen Interventionen nicht mehr geglaubt wird, dass er mit dieser nicht mehr durchdringen kann.

Die Vorträge des Expert*innenworkshops und die Diskussion liegen mittlerweile in der Reihe der BfN-Schriften vor und sind online abrufbar unter: https://bfn.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/1089/file/Schrift641.pdf

Lars Berger, Hans-Werner Frohn & Christiane Schell (Hrsg.): Naturschutz und Heimat – Konzepte für die Zukunft entwickeln

BfN-Skripten 623, Bonn (Selbstverlag) 2022.

‚Heimat‘ lässt im gesellschaftlichen und politischen Diskurs kaum jemanden ‚kalt‘ und führt dazu, dass Debattenbeteiligte sehr schnell und scharf Positionen beziehen. ‚Heimat‘ ist in aller Munde, ‚Heimat‘ ist im politischen und gesellschaftlichen Diskurs umstritten – und ruft sofort Reflexe hervor.

Die Begriffe Heimat und Naturschutz sind eng miteinander verbunden. Die Publikation legt dar, dass Heimat und Naturschutz über gemeinsame Ursprünge und eine viele Jahrzehnte in sich verschlungene Entwicklung verfügen. ‚Heimat‘ motivierte zu Maßnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft. Heimat erwies sich aber stets als janusköpfig und changierte zwischen „Bewahren und Vernichten, Fürsorge und Verbrechen“ (Friedemann Schmoll). Der Band beschäftigt sich vor dem Hintergrund dieser Ambivalenz damit, ob und wenn ja wie Das „Heimat“-Argument im aktuellen Naturschutz eine Rolle spielen kann oder soll.

Die Publikation ist online verfügbar unter: https://www.bfn.de/publikationen/bfn-schriften/bfn-schriften-623-naturschutz-und-heimat-konzepte-fuer-die-zukunft

Hans-Werner Frohn, Gudrun Birkenstein, Julia Solveig Brennecke, Sabine Diemer, Eva Koch und Hans-Peter Ziemek: Perspektivwechsel: Naturpraktiken und Naturbedürfnisse sozialökonomisch benachteiligter Menschen. Eine qualitative Pionierstudie.

BfN-Skripten 559. Bonn (Selbstverlag) 2020

Sozialökonomisch benachteiligte (und bildungsferne) Menschen zeichnen sich durch eine große Naturferne aus. Dieses Narrativ, d. h. diese ‚große Erzählung‘ ist seit über anderthalb Jahrhunderten in Stein gemeißelt. In der Geschichte finden sich zwar immer wieder einmal Zweifel an dieser Erzählung. Doch die seit 2009 zweijährlich durchgeführten Naturbewusstseinsstudien schienen dieses Narrativ empirisch zu belegen – auch weil spezielle Angebote kaum oder nicht nachgefragt wurden.

Ein interdisziplinäres Team nahm einen Perspektivwechsel vor. Statt der Angebote stand eine – potenzielle – Nachfrage im Mittelpunkt. Über ein Methodenset generierte ein Forschendenteam in Gelsenkirchen, Leipzig und Köln entsprechende Daten. Die Auswertung ergibt, dass sich weitverbreitete bestehende alltägliche Naturpraktiken und Bedürfnisse nach Naturerleben nachweisen lassen. Naturerleben ist Bestandteil der Lebensqualität. Und: Natur ist ein Kompensationsort für alltäglich erfahrene soziale Ausgrenzungen.

Die Publikation ist online verfügbar unter: www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript559.pdf

Christiane Schell, Margret Engelhard, Hans-Werner Frohn und Lars Berger (Hrsg.): Neue Gentechniken und Naturschutz – eine Verhältnisbestimmung.

BfN-Skripten 546. Bonn (Selbstverlag) 2019

Für den Naturschutz stellen die sogenannten neuen Gentechniken ein Novum dar, da hier Vorschläge vorliegen, gentechnisch veränderte Organismen (GVO) als Instrument im Naturschutz aktiv einzusetzen. Dies bringt neben weitreichenden Herausforderungen im Bereich der Umweltrisikoprüfung für gentechnisch veränderte Populationen, Ökosysteme und Schutzgebietsregime auch grundlegende konzeptionelle Fragestellungen – und auch Fragen der Akzeptanz – mit sich. Diese berühren Schlüsselbegriffe wie Natur, Natürlichkeit / Künstlichkeit, Schutz, Art sowie das Verhältnis von Natur und Technik. Ist es beispielsweise legitim, eine geschützte Art gentechnisch zu verändern? Und inwieweit hat dies einen Einfluss auf den Schutzstatus?

Der Band enthält die zu Aufsätzen fortentwickelten Vorträge des Expert*innenworkshops „Neue Gentechniken und Naturschutz – eine Verhältnisbestimmung“ sowie die zentrale Inhalte der intensiven Diskussionen während dieses Workshops, den die Stiftung Naturschutzgeschichte für das Bundesamt für Naturschutz vor- und nachbereitete, wieder.

Die Publikation ist online verfügbar unter: www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript546.pdf

Hans-Werner Frohn (Hrsg.): Zum Umgang mit der NS-Vergangenheit im Naturschutz. Entnazifizierungsverfahren führender deutscher Naturschützer und der Fall Wolfgang Engelhardt.

(Mensch – Natur – Kultur. Für die Stiftung Naturschutzgeschichte hrsg. v. Hans-Werner Frohn, Hansjörg Küster, Friedemann Schmoll und Hans-Peter Ziemek, Band 01) München (oekom) 2019, 344 S., kartoniert, 32,00 €, ISBN 978-3-96238-164-6

Etliche führende Naturschützer mussten sich ab 1945 einem Entnazifizierungsverfahren stellen. Die damit verbundene Chance zu einer (selbst-)kritischen Auseinandersetzung mit dem ‚Dritten Reich‘ nutzten sie kaum. Eigene Verstrickungen in den Nationalsozialismus leugneten oder relativierten sie meist: Man habe stets nur im Interesse des Naturschutzes gehandelt. Auch in den folgenden Jahrzehnten war der Naturschutz Teil des allgemeinen „Beschweigens“ der NS-Verbrechen.

Der Band untersucht den Umgang des Naturschutzes mit seiner Vergangenheit im Allgemeinen und den Fall Wolfgang Engelhardt (1922-2006) im Besonderen. Engelhardt, langjähriger Präsident des Deutschen Naturschutzringes, gehörte zu den einflussreichsten Vertretern des bundesdeutschen Verbandsnaturschutzes. Er sorgte maßgeblich dafür, dass der Naturschutz in der Demokratie ankam, doch zugleich blieb die NS-Vergangenheit für ihn ein blinder Fleck. Engelhardt selbst war, wie sich erst jetzt herausstellte, in leitender Funktion in der Hitlerjugend aktiv gewesen und als kaum 18-Jähriger der NSDAP beigetreten. In seinem Entnazifizierungsverfahren war er mit massiven Vorwürfen konfrontiert.

Hans-Werner Frohn & Jürgen Rosebrock (Hrsg.): Herausforderungen für die Umweltkommunikation. Der Deutsche Naturschutzring, die Naturschutzverwaltungen und der Wandel der Protestkultur.

München (oekom) 2018. 225 S., kartoniert, 35,00 €. ISBN 978-3-96238-100-4

Ob beim Bau von Starkstromleitungen und Windrädern oder bei der Einrichtung von Nationalparks: Die Proteste gegen staatliche Infrastrukturprojekte nehmen zu. Auch die Formen des Protestes und deren Protagonisten wandeln sich. Eine neuartige Protestkultur zeigt sich zusehends auch im Umwelt- und Naturschutzbereich.

Konflikte mit unterschiedlichen Interessengruppen gibt es im Natur- und Umweltschutz schon lange. Dabei waren traditionell oft wirtschaftliche Interessen ausschlaggebend. Seit einigen Jahren stehen aber auch vermehrt in vorderster Protestfront, die nicht unmittelbar ökonomisch betroffen sind. Sie sehen dagegen oft ihre Lebensqualität durch Umwelt- und Naturschutzprojekte bedroht. Diese neue Qualität des Protestes stellt die Umweltkommunikation vor neue Herausforderungen.

Der Band zeichnet am Beispiel des Deutschen Naturschutzringes seit den 1950er-Jahren bestehende Konfliktlinien in der Umweltkommunikation nach, setzt sich mit der aktuellen Situation auseinander und legt Empfehlungen zum Umgang mit der neuen Protestkultur vor.

Hans-Werner Frohn & Frank Wichert (Hrsg.): Naturschutz: natürlich sozial, interkulturell und inkludierend?!

Bonn (BMU) 2018. 144 S., kartoniert. ISBN 978-3-89624-251-8.

Der Band gibt die Ergebnisse der „Bonner Gespräche zur Zukunft des Naturschutzes – Zukunft hat (auch) Geschichte“ wieder, die zwischen 205 und 2017 zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz ausgerichtet wurden. Sie standen unter den Mottos „Naturschutz – natürlich sozial!“, „Naturschutz – natürlich interkulturell?!“ und „Naturschutz – natürlich inklusiv!“.

Hans-Werner Frohn / Jürgen Rosebrock (Hrsg.): Spurensuche. Lina Hähnle und die demokratischen Wurzeln des Naturschutzes.

Essen (Klartext) 2017. 160 S., kartoniert, 16,95 €, ISBN 978-3-8375-1871-9

1899 gründete Lina Hähnle (1851-1941) den Bund für Vogelschutz, aus dem der heutige Naturschutzbund Deutschland hervorging. Fast 40 Jahre stand sie bis 1938 an dessen Spitze.

Der Bund für Vogelschutz ist ohne Lina Hähnle nicht denkbar. Unter ihrer Führung wurde er bald der größte deutsche Naturschutzverein. Sie formte ihn zu einem höchst modernen Verband.

Lina Hähnle war dabei viel mehr als die – betuliche – „Vogelmutter“, die Viele in ihr sahen. Ihre Familie war zutiefst politisch. Ihr Mann und ihr Sohn gehörten für die Linksliberalen am Reichstag an. Sie selbst legte großen Wert darauf, das Anliegen des Naturschutzes in allen Bevölkerungskreisen zu verankern. Nach 1933 schaltete sie den Bund für Vogelschutz allerdings ohne erkennbaren Widerstand gleich.

Die Autorinnen und Autoren beleuchten die Licht-, aber auch die Schattenseiten Lina Hähnles und begeben sich auf eine Spurensuche nach den demokratischen Wurzeln des Naturschutzes – im Bund für Vogelschutz, aber auch darüber hinaus.

Hans-Werner Frohn / Hansjörg Küster / Hans-Peter Ziemek (Hrsg.): Ausweisungen von Nationalparks in Deutschland – Akzeptanz und Widerstand.

Naturschutz und Biologische Vielfalt 148. Münster (Landwirtschaftsverlag) 2016. 343 S., kartoniert, 36,00 €, ISBN 978-3-7843-4048-7.

1970 entstand im Bayerischen Wald der erste deutsche Nationalpark. Seitdem ist die Zahl der Nationalparks auf insgesamt 16 gestiegen. Schon diese Zahl lässt eine Erfolgsgeschichte vermuten. Auch wenn die meisten Nationalparks heute über eine hohe Akzeptanz verfügen, so starteten diese Großschutzgebiete doch vielfach unter äußerst schwierigen Bedingungen.

Ein interdisziplinäres Forscherteam analysierte die Ausweisungsverfahren der Nationalparks im schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Wattenmeer, im niedersächsischen Teil des Harzes und in der Eifel sowie den gescheiterten Versuch im Siebengebirge. Jenseits der klassischen Konflikte mit konkurrierenden Landnutzern stand dabei im Mittelpunkt, wie sich die Ausweisungsbehörden und die Politik um Akzeptanz bei der wirtschaftlich nicht unmittelbar betroffenen Bevölkerung in der Region bemühten. Probleme ergaben sich bei der Kommunikation und bezüglich der Erwartungshaltungen hinsichtlich Transparenz und Partizipation. Hierzu und zu anderen Konfliktbereichen legte das Wissenschaftlerteam Empfehlungen zur Akzeptanzsteigerung bei zukünftigen Ausweisungsverfahren vor.

Einen besonderen Schub erfuhr der großflächige Gebietsschutz 1990 durch das Nationalparkprogramm der DDR. Ein gesonderter Beitrag würdigt dieses Programm anlässlich des 25. Jahrestages seiner Verabschiedung.

Hans-Werner Frohn / Hansjörg Küster / Elmar Scheuren (Hrsg.): Jenseits der scheinbaren Gewissheiten.

(Mensch – Kultur – Natur. Hrsg. von der Schloss Drachenburg gGmbH, dem Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter und der Stiftung Naturschutzgeschichte, Band 2) Essen (Klartext-Verlag) 2016. 320 S., kartoniert, 19,95 €, ISBN 978-3-8375-1713-2

Ein Festhalten an – vermeintlichen – Gewissheiten mag zwar in der Politik, in der Zivilgesellschaft und nicht zuletzt auch in der Wissenschaft eine Orientierung und Positionierung erleichtern – zumal in einer immer unübersehbarer werdenden Zeit. Letztlich erweist sich dies jedoch als hinderlich, wenn man zu neuen Erkenntnissen und Einsichten kommen möchte. Die Beiträge dieses Bandes zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Blick hinter die scheinbaren Gewissheiten werfen. Die Autoren befassen sich auf breiter Quellenbasis u. a. mit den Rechtstraditionen des Jagdwesens, der Entstehungsgeschichte der „Grünen Charta von der Mainau“ und der nordrhein-westfälischen Naturschutzpolitik, aber auch mit der Landschaftsmalerei, dem ersten großen Heimat- und Naturschutzkonflikt am Rhein bei Laufenburg und dem Greening der Europäische Union.

Jürgen Rosebrock: Wegbereiter der bundesdeutschen Umweltpolitik. Eine kleine Geschichte der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft.

(DBU-Umweltkommunikation, Band 3) München (oekom-Verlag) 2014, 160 S., kartoniert, 19,95 €, ISBN 978-3-86581-683-2

Umweltpolitik in der Bundesrepublik Deutschland ist keine Erfindung der 1970er-Jahre. Schon in den 1950er- und 1960er-Jahren befasste sich eine Gruppe vorausschauender Politikerinnen und Politiker mit den zeitgenössischen Umweltproblemen und suchte nach Lösungen. Die 1953 gegründete Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft (IPA) vereinte Abgeordnete aus dem Bundestag und den Landtagen, die ein gemeinsames Anliegen verfolgten: Sie wollten überparteilich, parlamentsübergreifend und im Konsens die Lebensgrundlagen des Menschen durch eine nachhaltige Wirtschaftsweise sichern. Die IPA sorgte in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik maßgeblich dafür, dass Umwelt- und Naturschutzfragen auf die Agenda der Parlamente kamen – so zum Beispiel die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Verpestung der Luft oder die Vergiftung der Gewässer.

Auf ihre Initiative hin und dank ihrer Hartnäckigkeit entstanden Gesetze, von denen einige im Kern bis heute fortgelten und unsere unmittelbare Lebenswelt prägen. Auch der konsensuale Ansatz der IPA ist geeignet, den aktuellen Umweltdiskurs zu bereichern.

Hans-Werner Frohn / Elmar Scheuren (Hrsg.): Natur:Kultur.
Vom Landschaftsbild zum modernen Naturschutz

(Mensch – Kultur – Natur. Hrsg. von der Schloss Drachenburg gGmbH, dem Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter und der Stiftung Naturschutzgeschichte, Band 1) Essen (Klartext-Verlag) 2013. 197 S., kartoniert, € 19,95, ISBN 978-3-8375-0528-3

Seit Jahrhunderten beschäftigten sich verschiedenste Gruppen mit dem Drachenfels, dem Siebengebirge bzw. den Landschaften des Mittel- und Niederrheins. Sie nahmen diese unterschiedlich wahr, nutzten und gestalteten sie oder traten für deren Schutz ein. Diese Landschaften, aber auch die Menschen, die sich mit ihnen künstlerisch oder wissenschaftlich auseinandersetzten, stehen im Mittelpunkt dieses Bandes.

Die interdisziplinären Aufsätze bieten höchst unterschiedliche Zugänge zum Phänomen „Landschaft“.

Hans-Werner Frohn / Jürgen Rosebrock: Museum zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland.

Hrsg. Von der Stiftung Naturschutzgeschichte.
Berlin / München (Deutscher Kunstverlag) 2012. 98 S. broschiert, 8,00 €, ISBN 978-3-422-02334-5

Naturschutz hat Geschichte!
Unter diesem Motto präsentiert die Stiftung Naturschutzgeschichte ihr Museum in Königswinter im Siebengebirge – der Wiege des deutschen Naturschutzes. Angelehnt an die Ausstellung veranschaulicht dieses Buch die wichtigsten Etappen des Naturschutzes, von seinen Anfängen zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er-Jahre. Im Mittelpunkt stehen dabei die Menschen, die sich für den Schutz von Tieren, Pflanzen und Landschaften eingesetzt haben.

Die Publikation wurde mit Mitteln der NRW-Stiftung Natur– Heimat–Kultur gefördert.

www.nrw-stiftung.de

Hans-Werner Frohn / Jürgen Rosebrock (Hrsg.): Ehrenamtliche Kartierungen für den Naturschutz.

Historische Analysen, aktuelle Situation und Zukunftspotenziale.
Naturschutz und Biologische Vielfalt 123. Münster (Landwirtschaftsverlag) 2012. 310 S., kartoniert, 24,00 €, ISBN 978-3-7843-4023-4.

Naturschutz und ehrenamtliches Engagement gehören untrennbar zusammen. Das ehrenamtliche Engagement war und ist einer der Grundpfeiler des Naturschutzes. Gerade im Bereich der Arten- und Biotopkartierung sowie bei der Erfassung von Bestandsveränderungen erbrachten und erbringen ehrenamtliche Engagierte enorme Leistungen. Aus diesem Grund setzt daher auch die 2007 von der Bundesregierung verabschiedete Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt auf die Mitarbeit von ehrenamtlichen Kartiererinnen und Kartierern.

Doch seit einiger Zeit klagen die Verbände und Vereine im Naturschutz – aber auch darüber hinaus – über Probleme, neue Mitglieder zu gewinnen und diese zu binden.

Es besteht also Anlass, über die Rolle des Ehrenamtes im Naturschutz zu reflektieren. Um auch weiterhin freiwillig Engagierte für die Arbeit im Naturschutz motivieren und begeistern zu können, erscheint es angebracht, eine Bestandsaufnahme in eigener Sache anzugehen: Welche Wege wurden in der Vergangenheit beschritten? Wie lauten die Diagnosen für die gegenwärtige Situation? Welche Zukunftspotenziale hat das Ehrenamt im Naturschutz?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den geschichts- und kulturwissenschaftlichen, psychologischen und ökologischen Disziplinen analysieren aus historischer und aktueller Perspektive die Rolle des Ehrenamtes in den Aufgabenfeldern Kartierung und Monitoring. Im Zentrum der Beiträge steht die Frage, ob in diesem Bereich „neue Wege“ für ein zukünftiges ehrenamtliches Engagement zu beschreiten sind und wie diese beschaffen sein müssten.

Hans-Werner Frohn, Jürgen Rosebrock, Friedemann Schmoll (Hrsg.):
Wenn sich alle in der Natur erholen, wo erholt sich dann die Natur?“ Naturschutz, Freizeitnutzung, Erholungsvorsorge und Sport – gestern, heute, morgen

Tagungsband zum gleichnamigen Symposium veranstaltet von der Stiftung Naturschutzgeschichte am 5. und 6. November 2008. (Naturschutz und Biologische Vielfalt, Bd. 75) Münster (Landwirtschaftsverlag) 2009. 396 S., kartoniert, € 29,00. ISBN 978-3-7843-3975-7

Erholung, Tourismus und Natursport spielen sich heute zumeist in Landschaften ab, die der Naturschutz in ihrer Substanz bewahrte und pflegte. Droht der Naturschutz nun zum Opfer seines eigenen Erfolges zu werden? Die moderne Spaß- und Freizeitgesellschaft fordert oft von ökologisch sensiblen Landschaften ihren Tribut. Naturschutz auf der einen und Erholung, Tourismus und Outdoor-Sportarten auf der anderen Seite geraten hier oftmals in Konflikt.

Hans Werner Frohn und Friedemann Schmoll (Bearb.): Natur und Staat
Staatlicher Naturschutz in Deutschland 1906-2006

(Naturschutz und Biologische Vielfalt, Band 35) Münster (Landwirtschaftsverlag) 2006. 748 S., kartoniert, € 36,00, ISBN 3-7843-3935-2

Im Jahre 2006 jährte sich zum 100. Male die Gründung der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen, der ältesten Vorläuferorganisation des Bundesamtes für Naturschutz. Die vorliegende Veröffentlichung beleuchtet die wechselvolle Geschichte des amtlichen Naturschutzes in Deutschland. In der Bilanz kann der Naturschutz auf eine überaus erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Seine Wurzeln und Ideengeschichte wirken bis in die Gegenwart fort und begründen teilweise noch heutige Konzepte. Gleichzeitig werden aber auch Rückschläge und die besonders problematische Zeit des Naturschutzes im Nationalsozialismus eingehend betrachtet.

Jürgen Büschenfeld (Hrsg.): Naturschutz und Gewässerschutz
Gegenwarts- und Zukunftsfragen in historischer Dimension

Tagungsband zum gleichnamigen Symposium veranstaltet von der Stiftung Naturschutzgeschichte am 21./22. März 2006 auf der Vorburg von Schloss Drachenburg in Königswinter. (Naturschutz und Biologische Vielfalt, Bd. 39) Münster (Landwirtschaftsverlag) 2007. 325 S., kartoniert, € 20,00. ISBN 978-3-7843-3939-9

Mit der im Jahr 2000 in Kraft getretenen Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) muss auf der Basis der derzeit erhobenen Grundlagen ein Bewirtschaftungsplan mit Maßnahmenkatalog für jedes Gewässer vorgelegt werden, um bis 2015 den guten ökologischen Zustand dieser Ökosysteme und der direkt von ihnen abhängigen Landökosysteme und Feuchtgebiete sicherzustellen.

Die WRRL bot den aktuellen Bezugsrahmen für einen vielschichtigen Diskussionszusammenhang, der mit seinen zeittypischen Ausprägungen weit in die Geschichte zurückreicht. Das vom BMU/ BfN geförderte Symposium verfolgte das Ziel, die Beziehungen zwischen Gewässerschutz und Naturschutz von der Vergangenheit bis in die Gegenwart zu verfolgen, um aus den gewonnenen Erfahrungen Schlüsse für die Zukunft ziehen zu können.

Josef Blab et al.: Rote Listen – Barometer der Biodiversität Entstehungsgeschichte und neuere Entwicklungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

(Naturschutz und Biologische Vielfalt, Bd. 18) Münster (Landwirtschaftsverlag) 2005. 281 S., kartoniert, € 20,00, ISBN 3-7843-3918-2

Die Roten Listen haben Geschichte, Konzepte und Entwicklungen im Naturschutz während der letzten 40 Jahre mitgeprägt. Indem sie die im Naturschutz bis dahin dominierenden qualitativen Entscheidungskriterien durch bilanzierte Naturbeobachtungsdaten und damit quantitativ orientierte Maßstäbe und Werte ergänzten, wurden sie sehr schnell zu sehr wichtigen, vielfältig einsetzbaren auch sehr vielseitig verwendeten methodischen Grundlagen des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes.

Dieser Stellenwert kommt ihnen auch heute noch ungeschmälert zu. So bedeutend sich ihre Rolle im Tagtäglichen darstellt, so wenig wurde dieser Sachverhalt aber bisher in umfassender Weise analysiert und gewürdigt.

Es wurden sowohl die fachwissenschaftliche als auch die historische Dimension aufgearbeitet. Des Weiteren wurde auch auf den Stand der aktuellen Diskussionen sowie zukünftige Anforderungen und Entwicklungen eingegangen.

Anna-Katharina Wöbse: Weltnaturschutz

Umweltdiplomatie in Völkerbund und Vereinten Nationen 1920-1950 (Geschichte des Natur- und Umweltschutzes. Hrsg. v. Franz-Josef Brüggemeier, Hans-Werner Frohn, Thomas Neiss und Joachim Radkau im Auftrag der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd.7) Frankfurt / New York (Campus-Verlag) 2011. 364 S., kartoniert, € 39,90, ISBN 978-3-593-39434-3

Als der Völkerbund 1920 in Genf seine Tätigkeit aufnahm, stand auch der Weltnaturschutz auf der Tagesordnung. Probleme wie die Meeresverschmutzung durch Öl erforderten internationale Verhandlungen, der Planet Erde wurde als fragiler Gemeinschaftsraum sichtbar. Anna-Katharina Wöbse stellt die Debatten zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und hoher Diplomatie dar und legt offen, dass daraus neben der Idee des „Weltnaturerbes“ auch zahlreiche bis heute gültige Schutzabkommen hervorgingen. Die Studie wurde von der Redaktion des „Jahrbuch Ökologie“ gemeinsam mit der „Deutschen Umweltstiftung“ zum „Umweltbuch des Monats März 2012“ gewählt.

Ernst Rudorff: Aus den Tagen der Romantik
Bildnis einer deutschen Familie. Herausgegeben und mit einer Einführung von Katja Schmidt-Wistoff

3 Bände (Geschichte des Natur- und Umweltschutzes. Hrsg. v. Franz-Josef Brüggemeier, Hans-Werner Frohn, Thomas Neiss und Joachim Radkau im Auftrag der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 6, 3 Teilbände) Frankfurt / New York (Campus-Verlag) 2006. ca. 1.600 S., kartoniert, € 148,00. ISBN 3-593-38162-1

Ernst Rudorff (1840-1916) gilt als der Begründer des deutschen Natur- und Heimatschutzes. Er problematisierte als erster, welche Folgen die Moderne für die Natur hatte: Sie wurde von einer bedrohenden zu einer bedrohten Größe. Seine Autobiografie, 1938 in Buchform veröffentlicht und damals um sämtliche Passagen, in denen jüdische Persönlichkeiten Erwähnung fanden, gekürzt, liegt hier erstmals vollständig in einer umfassenden Edition vor.

Almut Leh: Zwischen Heimatschutz und Umweltbewegung
Die Professionalisierung des Naturschutzes in Nordrhein-Westfalen 1945-1975.

(Geschichte des Natur- und Umweltschutzes. Hrsg. v. Franz-Josef Brüggemeier, Hans-Werner Frohn, Thomas Neiss und Joachim Radkau im Auftrag der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 5) Frankfurt / New York (Campus-Verlag) 2006. 484 S., kartoniert, € 39,90 / SFR 69,40, ISBN 3-593-38022-6

Bis in die 1970er-Jahre hinein waren Naturschutzbeauftragte die wichtigsten Akteure des staatlichen Naturschutzes. Deren Lebensgeschichten und Erfahrungen vermitteln ein lebendiges Bild der Entwicklung vom Heimatschutz zur Landschaftsökologie und manche überraschende Einsicht. Nicht der Zusammenbruch des Nationalsozialismus oder die „umweltpolitische Wende“ 1970 waren entscheidende Zäsuren, wie Almut Leh hier zeigt. Wesentliche Veränderungen gingen von dem in den 1960er-Jahren vollzogenen Generationswechsel des Naturschutzes aus.

Franz-Josef Brüggemeier, Jens Ivo Engels (Hrsg.): Natur- und Umweltschutz nach 1945
Konzepte, Konflikte, Kompetenzen

(Geschichte des Natur- und Umweltschutzes. Hrsg. v. Franz-Josef Brüggemeier, Hans-Werner Frohn, Thomas Neiss und Joachim Radkau im Auftrag der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 4) Frankfurt / New York (Campus-Verlag) 2005. 379 S., kartoniert, € 34,90 / sFr 59,90, ISBN 3-593-37731-4

Mit der Anti-Atomkraftbewegung der 1970er-Jahre und der Gründung der Partei der Grünen gelangte der Umweltschutz als Thema in die breite Öffentlichkeit. Die Autoren des Bandes bieten erstmals einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Umweltpolitik nach 1945 in der Bundesrepublik, aber auch in der DDR und in anderen Ländern Europas. Von Naturschutz und Landschaftsgestaltung über Kernkraft, Luftverschmutzung und Kunststoffherstellung bis hin zur Umweltbilanz der Bahn schildern sie sowohl Beispiele lokalen Widerstands als auch „große Politik“. Sie führen vor Augen, wie sehr die Debatten bis heute vom Spannungsfeld zwischen Emotionalität und technischen Lösungen geprägt sind.

Frank Uekötter: Naturschutz im Aufbruch. Eine Geschichte des Naturschutzes in Nordrhein-Westfalen 1945 – 1980.

(Geschichte des Natur- und Umweltschutzes. Hrsg. v. Joachim Radkau, Hans-Werner Frohn und Thomas Neiss im Auftrag der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 3) Frankfurt / New York (Campus-Verlag) 2004. 200 S., kartoniert, € (D) 24,90 / sFr 43,70 / € (A) 25,60, ISBN 3-593-37487-0

Lange vor dem so genannten „Zeitalter der Ökologie“ und dem Aufstieg der Grünen engagierte sich die Bevölkerung für den Naturschutz, wie Frank Uekötter am Beispiel Nordrhein-Westfalens zeigt. Erstaunlich oft gelang es den zuständigen Behörden jedoch nicht, diese Stimmung für die Umsetzung konkreter Maßnahmen zu nutzen. Naturschutz als bürokratische Praxis und als öffentliches Ideal klafften weit auseinander. So ist diese Studie zugleich ein Lehrstück über die Schwierigkeiten behördlicher Stellen bei der Umsetzung politischer Ziele.

Friedemann Schmoll: Erinnerung an die Natur
Die Geschichte des Naturschutzes im deutschen Kaiserreich

(Geschichte des Natur- und Umweltschutzes. Hrsg. v. Joachim Radkau, Hans-Werner Frohn und Thomas Neiss im Auftrag der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 2) Frankfurt / New York (Campus-Verlag) 2004. 508 S., kartoniert, € (D) 45,- / sFr 78,- / € (A) 46,30, ISBN 3-593-37355-6

Mit der Industrialisierung wurde Natur von der bedrohenden zu einer bedrohten Größe. Die Gründungswelle von Naturschutzorganisationen im Kaiserreich zeigt, dass die Naturfrage für viele zu einer Frage des Gemeinwohls wurde. Der Autor schildert hier die Geschichte des frühen Naturschutzes und dessen Widersprüchlichkeit: Während in Schutzgebieten Natur als unantastbar ausgewiesen wurde, entfalteten sich außerhalb industrielle Systeme als Verursacher der Natur- und Umweltschädigungen.

Joachim Radkau / Frank Uekötter (Hrsg.): Naturschutz und Nationalsozialismus

Geschichte des Natur- und Umweltschutzes, (Hrsg. v. Joachim Radkau, Hans-Werner Frohn und Thomas Neiss im Auftrag der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 1) Frankfurt / New York (Campus-Verlag) 2003. 487 S., kartoniert, € (D) 49,90 / sFr 83,30 / € (A) 51,30, ISBN 3-593-37354-9

Vom Reichsnaturschutzgesetz bis zur Landschaftsplanung in den „eroberten Ostgebieten“ und dem Reichsautobahnbau, vom Antisemitismus in der Naturschutzbewegung bis zum Umgang mit der NS-Vergangenheit nach 1945 wird hier erstmals umfassend diskutiert, mit welchem Erbe sich der heutige Natur- und Umweltschutz auseinandersetzen muss.

Almut Leh, Hans-Joachim Dietz: Im Dienst der Natur

Biographisches Lese- und Handbuch zur Naturschutzgeschichte in Nordrhein-Westfalen (1908-1975). Herausgegeben vom Förderverein Museum zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland e.V., Essen (Klartext Verlag) 2009. 272 S., kartoniert, € 29,95. ISBN 978-3-8375-0016-5

Das biographische Lese- und Handbuch gibt Lebensdaten und Lebensläufe der Naturschutzbeauftragten wieder, die im Gebiet des heutigen Landes Nordrhein-Westfalen tätig waren. Es basiert auf Literatur- und Archivrecherchen, bezieht aber auch Zeitzeugeninterviews mit ein.

Die Autoren beschreiben die Organisation und Geschichte des ehrenamtlichen und staatlichen Naturschutzes von der Gründung der ersten Komitees für Naturdenkmalpflege in den preußischen Provinzen und den Naturschutz im Fürstentum Lippe vom Beginn des letzten Jahrhunderts an.

Verfolgt wird die Entwicklung über die Bestellung der Naturschutzbeauftragten nach dem Reichsnaturschutzgesetz bis zu deren Ablösung durch das nordrhein-westfälische Landschaftsgesetz im Jahr 1975.

Im Zentrum stehen dabei die Naturschutzbeauftragten als wichtige Akteure des staatlichen Naturschutzes, deren Leben und Handeln in 358 Kurzbiographien, 12 biographischen Porträts und rund 100 Fotos präsentiert wird.

Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg.): "Naturschutz hat Geschichte" – Eröffnung des Museums zur Geschichte des Naturschutzes
Fachtagung „Naturschutz hat Geschichte“

(Veröffentlichungen der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 4) Essen (Klartext-Verlag) 2003. 256 S., zahlreiche, zum Teil farbige Abbildungen, broschiert, 14,90 €, ISBN 3-89861-193-0

Von den Anfängen des Naturschutzes im 19. Jahrhundert bis zum Naturschutz der Wendezeit in der DDR reichen die Beiträge in diesem Band. Sie zeigen, dass die Geschichte des Naturschutzes nicht bloße Fachhistorie ist, sondern eine Fülle von gesamtgesellschaftlichen Bezügen aufweist. Letztlich greift sie eine der Grundfragen der modernen Gesellschaft auf: den Umgang des Menschen mit der Natur.

Die Fachtagung „Naturschutz hat Geschichte“ fand anlässlich der Eröffnung des Museums zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland im März 2002 statt. Der vorliegende Band enthält neben den Fachbeiträgen auch die Dokumentation der Eröffnungsfeier mit der Festrede von Bundespräsident Johannes Rau.

Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg.): „Keine Berufsprotestierer und Schornsteinkletterer“
25 Jahre BUND in Nordrhein-Westfalen

(Veröffentlichungen der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 3) Essen (Klartext-Verlag) 2003. 184 S., broschiert, 13,90 €, ISBN 3-89861-196-5

Mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) entstand 1975 auf Bundesebene erstmals ein Verband, in dem sich sowohl Natur- als auch Umweltschützer unter einem Dach zusammenfanden. Beide Bewegungen hatten mehr als ein Jahrhundert für den Schutz von Natur und Umwelt gekämpft. Sie taten dies allerdings aus unterschiedlichen Motiven und mit unterschiedlichen Methoden. Und sie agierten in der Regel unvernetzt nebeneinander her. Die Naturschützer hatten vornehmlich mit ästhetischen Argumenten um den Schutz der Natur gerungen, mit technischen Maßnahmen hatten hingegen Umweltschützer die Schäden, die in Folge der Industrialisierung entstanden, eindämmen wollen. Anfang der 1970er-Jahre erfolgte ein grundlegender Wandel: Natur- und Umweltschutz gelang unter der sozial-liberalen Koalition nach 1969 ein politischer Durchbruch.

Die sozialen Bewegungen näherten sich einander an. In diesem Band wird am Beispiel des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des BUND dieser Prozess der Annäherung dargestellt. Dabei werden auch die Schwierigkeiten aufgezeigt, die sich daraus ergaben, dass Natur- und Umweltschützer im Laufe ihrer Geschichte unterschiedliche Mentalitäten entwickelt hatten, die eine gemeinsame Arbeit erschwerten.

Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg.): Natur im Sinn
Zeitzeugen im Naturschutz

(Veröffentlichungen der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 2) Essen (Klartext-Verlag) 2001. 172 S., broschiert, 9,90 €, ISBN 3-89861-076-4

In diesem Band wird die äußerst spannende Geschichte des Verhältnisses zwischen Mensch und Natur erzählt; eine Geschichte, die von gegenseitiger Abhängigkeit, von Herrschaft, Eroberung, Nötigung und Bedrohung handelt, aber auch von Erhabenheit, Schönheit, Ehrfurcht ... und von Liebe.

Allerdings, eine Lovestory ist die Beziehung zwischen Mensch und Natur nicht immer und nicht überall gewesen. Vielfach könnte man diese Beziehung als „gespannt“ bezeichnen, und richtig „locker“ war sie in letzter Zeit eigentlich nie. Selbst als Menschen begannen, sich professionell mit diesem Verhältnis zu beschäftigen und sich „Naturschützer“ nannten, bedeutete das nicht das Ende aller (Beziehungs-)Probleme, viele Konflikte blieben bestehen, neue kamen hinzu.

Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen sind Naturschützerinnen und Naturschützer heute selber Teil dieser Geschichte und verfügen somit über eine besonders interessante Perspektive: Sie kennen die Innensicht der Problematik. Aus dieser Perspektive wird die Geschichte vom Menschen und der Natur in diesem Band erzählt, und aus dieser Perspektive betrachtet, sieht die Geschichte der Zivilisation auf einmal ganz anders aus.

Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg.): Wegmarken
Beiträge zur Geschichte des Naturschutzes. Festschrift für Wolfram Pflug

(Veröffentlichungen der Stiftung Naturschutzgeschichte, Bd. 1) Essen (Klartext-Verlag) 2000. 284 S., broschiert, 15,50 €, ISBN 3-88474-868-8

Naturschutz hat Geschichte: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts benennen Naturschützerinnen und Naturschützer die durch die Industrialisierung entstandenen Verluste. Der traditionelle Naturschutz gilt im Gegensatz zu den spektakulären Aktionen von Greenpeace und Co. als altmodisch und rückwärts gewandt. Diese Sichtweise erfasst jedoch nicht die Bedeutung, die der Naturschutz auch in der modernen Gesellschaft einnimmt: Unter dem Einfluss der neuen sozialen Bewegungen hat er sich zu einem der Eckpfeiler der aktuellen Umweltbewegung entwickelt.

Der Band behandelt Aspekte der Geschichte des Naturschutzes und vermittelt einen Eindruck von seiner Bandbreite: Die Erforschung der Naturschutzgeschichte reicht von Zeitzeugen mit persönlichen Erfahrungen über fachwissenschaftliche Beiträge aus den Bereichen Naturschutz und Landschaftspflege bis hin zu historischen Arbeiten, die das Phänomen „Naturschutz“ in seiner gesamtgesellschaftlichen Dimension beleuchten.

Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg.)
Der Neubeginn im Naturschutz nach 1945 – Zeitzeugenberichte von Naturschutzbeauftragten aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg

Landau (Knecht-Verlag) 1998. 142 S., broschiert, 4,50 €, ISBN 3-930927-42-X

Die Geschichte des Naturschutzes ist lang und wechselvoll. Sie vermittelt faszinierende Einblicke in oft gegenläufige ökologische Interessenlagen, in Politik, Sozialgeschichte und in die immense Lebensarbeit von Generationen von Naturschützern.

Das Buch dokumentiert die erste gemeinsame Begegnung von Beauftragten des Naturschutzes in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, die im Frühjahr 1996 in der Evangelischen Akademie in Mülheim a. d. Ruhr stattfand. Die Vorträge und Diskussionen veranschaulichen den parallelen und zugleich doch bereits andersartigen Neubeginn des ehrenamtlichen Naturschutzes in beiden Ländern nach 1945.